In den vorherigen Blogartikeln haben wir bereits über die Bedeutung von Wertschätzung und Selbstbestimmung gesprochen. In diesem Artikel möchte ich auf die Rolle von kontinuierlichem Feedback und Mitarbeiterentwicklung eingehen und wie diese Aspekte zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung beitragen können.
Einleitung: „People don’t buy what you do; they buy why you do it."
Simon Sinek hat mit seinem Zitat „People don’t buy what you do; they buy why you do it" die Bedeutung von Motivation und Intention betont. Das gilt nicht nur für Kunden, sondern auch für Mitarbeiter. Wenn Mitarbeiter verstehen, warum ihre Arbeit wichtig ist und wie sie zur größeren Vision des Unternehmens beiträgt, sind sie motivierter und engagierter.
Die Rolle von Feedback in der Arbeitskultur
Feedback ist ein zentraler Bestandteil einer positiven Arbeitskultur. Es geht nicht nur darum, Fehler zu korrigieren, sondern auch darum, Anerkennung und Unterstützung zu bieten. Eine Kultur des kontinuierlichen Feedbacks kann das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften stärken und dazu beitragen, eine motivierende und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen.
Persönliche Erfahrungen und Herausforderungen
Als Personalberater konnte ich häufig in größeren Unternehmen einen Mangel in der internen Feedbackkultur feststellen. Im Recruitment hat sich das durch lange Feedbackzeiten geäußert. Was bedeuten lange Feedbackzeiten für den Einstellungsprozess? Es kann dazu führen, dass fachlich und zwischenmenschlich passende Kandidat*innen nicht mehr für das eigene Unternehmen zur Verfügung stehen, da andere Unternehmen schneller das Potenzial erkannt haben. Diese Verzögerungen sind nicht nur frustrierend für die Kandidaten, sondern auch für die Unternehmen, die talentierte Mitarbeiter verlieren.
Ich selber war ebenfalls in einem Unternehmen angestellt, in dem eine furchtbar intransparente Kommunikation herrschte. Die Folgen waren Missverständnisse und Unklarheiten, die, gepaart mit einer nicht sehr wertschätzenden Arbeitsumgebung, bei mir zu Unzufriedenheit führten. Genau aus solchen Erfahrungen heraus schreibe ich nun diesen Blog.
Die Bedeutung von Kommunikation und Zuhören
In meiner Tätigkeit als Vermittler ist es wichtig, die Anforderungen beider Seiten zu verstehen. Dazu muss man natürlich auch zuhören und die Wörter zwischen den Zeilen entschlüsseln, was wiederum nur funktioniert, wenn man vernünftig zuhört. Aktives Zuhören und offene Fragen sind dabei essenziell.
Aktives Zuhören ist eine Kommunikationsmethode, die darauf abzielt, dem Gesprächspartner volle Aufmerksamkeit zu schenken und sicherzustellen, dass dessen Botschaft richtig verstanden wird. Es umfasst Techniken wie Paraphrasieren, Nachfragen und nonverbale Signale, um dem Sprecher zu zeigen, dass man wirklich zuhört. Offene Fragen hingegen sind Fragen, die nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können. Sie fördern detaillierte und aufschlussreiche Gespräche und beginnen oft mit „Was“, „Wie“, „Warum“ oder „Welche“.
Feedbackmethoden und Ansätze
Feedback muss nicht immer formal eingeplant sein. Es kann auch spontan und zwischen Tür und Angel erfolgen. Zum Beispiel durch Fragen wie: „Wie läuft es bei dir? Kann ich dich bei etwas unterstützen?“ oder aus der Sicht eines Mitarbeiters: „Mein Projekt läuft soweit gut, ich habe da jedoch eine Frage bezüglich...“.
Da es im Berufsalltag jedoch nicht immer stressfrei ist, könnte man es wie folgt formulieren: „Ich weiß, du bist gerade beschäftigt, mein Projekt läuft gut, jedoch habe ich eine wichtige Frage, wann hast du Zeit?“ Diese Formulierung deckt eigentlich alles ab:
Die Dringlichkeit haben wir ebenfalls angesprochen, was natürlich wichtig ist, um die Handlungsreaktion zu erhöhen. Feedback bezieht sich aber nicht nur auf die Aufgaben, sondern auch auf das Wohlbefinden und die Bedürfnisse der Mitarbeiter.
Mitarbeiterentwicklung und kontinuierliches Lernen
Die Möglichkeit, Fragen ohne Furcht zu stellen, in einer Umgebung, wo Fehler nicht tabuisiert werden, fördert die Mitarbeiterentwicklung und regt zu einem kontinuierlichen Lernprozess an. Was sucht jedes Unternehmen? Kompetente Mitarbeiter, also warum nicht in die vorhandenen investieren?
Ein Entwicklungsprogramm kann dabei helfen, die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu fördern und ihre Karriere voranzutreiben. Regelmäßige Schulungen und Workshops bieten die Möglichkeit, neues Wissen zu erwerben und sich weiterzuentwickeln.
Die Selbstbestimmungstheorie in der Praxis
Die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan unterstreicht, wie wichtig Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit für die Motivation und das Wohlbefinden von Mitarbeitern sind. Kontinuierliches Feedback und Entwicklungsprogramme sind Schlüsselkomponenten, um diese Bedürfnisse zu erfüllen und eine unterstützende Arbeitskultur zu schaffen.
Fazit: Eine Kultur des Feedbacks und der Entwicklung schaffen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass kontinuierliches Feedback und Mitarbeiterentwicklung zentrale Aspekte einer positiven Arbeitskultur sind. Sie tragen nicht nur zur Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter bei, sondern fördern auch deren persönliche und berufliche Entwicklung.
Durch eine Kultur des Feedbacks und der Entwicklung können Unternehmen eine motivierende und unterstützende Arbeitsumgebung schaffen, in der Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können. Dies führt letztlich zu nachhaltigem Wachstum und Erfolg für das Unternehmen.