Unternehmenswachstum lässt sich mit dem Wachsen einer Pflanze vergleichen: Ohne Dünger bleibt sie klein, dafür intensiver im Geschmack. Mit übermäßigem Dünger wächst sie schnell, verliert jedoch an Qualität. Unternehmen stehen vor einer ähnlichen Herausforderung: Wie kann Wachstum nachhaltig gestaltet werden, ohne die Werte, die Teamzufriedenheit oder die Qualität für die Kundschaft zu gefährden?
Wachstum verstehen: Qualität versus Quantität
Es gibt zwei Ansätze für Wachstum: organisch und erzwungen. Organisches Wachstum ist langfristig, stabil und baut auf bestehenden Stärken auf. Erzwungenes Wachstum priorisiert schnelle Ergebnisse und setzt oft auf maximale Ressourcenauslastung. Doch dieser Ansatz birgt Risiken.
Die Metapher des Kürbisses verdeutlicht dies: In den Vereinigten Staaten finden Wettbewerbe statt, bei denen der größte Kürbis prämiert wird. Diese Kürbisse beeindrucken durch ihre Größe, sind jedoch ungenießbar. Unternehmen, die auf erzwungenes Wachstum setzen, riskieren ähnliche Ergebnisse: kurzfristig beeindruckende Zahlen, langfristig jedoch fehlende Nachhaltigkeit und Qualität.
Wie bei der Kürbisernte am Stichtag versuchen Unternehmen oft, feste Deadlines für Wachstum zu erreichen. Doch was passiert, wenn der Kürbis noch mehr Zeit benötigt hätte, um seinen Geschmack zu entwickeln? Wachstum darf nicht durch künstliche Zeitlimits erzwungen werden.
Führungskräfte als Gärtner des Wachstums
Führungskräfte übernehmen in diesem Bild die Rolle des Gärtners. Ein guter Gärtner weiß, wann eine Pflanze beschnitten, umgetopft oder mit Wasser versorgt werden muss. Sie erkennen, ob der Boden ausgelaugt ist und wann zusätzliche Ressourcen notwendig sind. Toxische Führungskräfte hingegen handeln wie Gärtner, die eine Pflanze ignorieren oder überstutzen. Das Ergebnis: Das Wachstum stagniert, und die Pflanze, sprich das Team, leidet.
Eigenschaften eines guten Gärtners:
Die Balance zwischen Unter- und Überlastung
Unterlastung: Wenn Ressourcen brachliegen
Mitarbeitende, die nicht gefordert werden, fühlen sich unterfordert und unmotiviert. Studien belegen, dass Unterforderung ebenso stressig sein kann wie Überforderung (Schaufeli & Bakker, 2004). Unternehmen müssen Aufgaben so verteilen, dass Mitarbeitende herausgefordert, aber nicht überfordert werden.
Überlastung: Wenn der Boden ausgelaugt ist
Ein überlastetes Team verliert an Motivation, und die Qualität der Arbeit leidet. Besonders problematisch wird es, wenn Junioren die gleichen Anforderungen wie erfahrene Kollegen erfüllen sollen. Führungskräfte, die realistische Ziele setzen, können diesem Risiko entgegenwirken und gleichzeitig die Gesundheit ihres Teams schützen.
Lernen von der Natur: Nachhaltiges Wachstum
Wie in der Natur erfordert organisches Wachstum Zeit, Geduld und die richtige Pflege. Ein Bauer weiß, dass Pflanzen je nach Wetterbedingungen und Boden unterschiedlich wachsen. Ebenso sollten Unternehmen die individuellen Stärken und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen. Maßnahmen wie regelmäßige Mitarbeitergespräche, anonyme Umfragen und Teambuilding können dazu beitragen, ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen.
Pflege als Wasserversorgung:
Regelmäßige Kommunikation, Feedback und Anerkennung sind essenziell, um das Team zu motivieren und Probleme frühzeitig zu erkennen.
Praktische Ansätze für nachhaltiges Wachstum
Fazit: Wachstum braucht Zeit und Pflege
Nachhaltiges Wachstum ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es erfordert Geduld, Pflege und strategische Planung. Wie in der Natur ist es die richtige Balance aus Sonne, Wasser und Nährstoffen, die eine Pflanze gedeihen lässt. Für Unternehmen sind es Vision, Strategie und Teamgeist, die langfristigen Erfolg ermöglichen.
Welche Vision verfolgt Ihr Unternehmen, und wie gestalten Sie Ihr Wachstum nachhaltig?